Seit WordPress 3.0 ist es bekanntlich furchtbar einfach, sich selber mit einer beliebigen Zahl an Blogs einzudecken. Mehr dazu in der Artikelserie Abenteuer WordPress 3 Multi-User Installation Teil 8.
Es ist kinderleicht, sich zu jedem Keyword einen themenrelevanten Blog aufzubauen, und von dortaus eine Landing-Page mit Links zu füttern. Auch hierzu gibt es schon ein paar Gedanken: WordPress Coaching: CO Blog / Siedchain Blog.
Alle diese selbsterzeugten Linkquellen fürhren aber in den meisten Fällen zum selben Domaininhaber, und zur selben IP-Adresse. Da diese Daten öffentlich einsehbar sind, ist es auch für Suchmaschinen ein Leichtes, Link-Inzucht festzustellen. Es stellt sich also die Frage, wie Link-Inzucht bei der Suchmaschinen Optimierung (SEO) wirkt. Dem wollen wir hier ein wenig auf den Grund gehen.
Der extremste Fall an Link-Inzucht wäre wohl, wenn eine Webseite ausschließlich von anderen Seiten mit der selben IP-Adresse verlinkt werden würde, insbesondere dann, wenn alle verlinkenden Domains (SubDomains) den selben Inhaber aufweisen würden.
Nur die IP-Adresse zu betrachten, wäre falsch, da es viele Massen-Hoster (1&1 etc.) gibt, die sehr viele Webseiten auf einer IP-Adresse bereitstellen, deren Domaininhaber aber jeweils andere Personen / Unternehmen sind.
Auch viele Web-Agenturen verfügen über sogenannte Multi-Domain Hosting Pakete, um ihren Kunden den passenden Webspeicherplatz bereit zu stellen. Hier gibt es es dann schon eine leichte Link-Inzucht, da alle Kundenseiten auf die der Agentur verlinken, und die Agentur-Seite bei den Referenzen alle Kunden Verlinkt.
Wie gesagt, hier liegt eine leichte Link-Inzucht vor, die aber völlig unproblematisch ist. Schwieriger wird es, wenn eine www.domain.tld viele keyword.domain.tld bereithält welche alle massiv auf die Hauptdomain verlinken. Alle mit der selben IP-Adresse und mit dem selben Domaininhaber. Doch auch für dieses Modell gibt es vernünftige Gründe die nichts mit Link-Spam zu tun haben.
Doch in dieser Konstellation, oder auch gemischt, mit Domains und Subdomains, aber alle mit dem selben Domaininhaber, ist die Link-Inzucht zuhause, und kann seitens der Suchmaschinen als Link-Spam betrachtet werden. Das kann sich im schlimmsten Fall auf das Ranking auswirken und das ursprünglich gewünschte Ergebnis ordentlich versalzen.
Doch es gibt Abhilfe.
Wie bei den Planzen und Tieren (Menschen) wird zur Verhinderung von Inzucht frisches genetisches Material benötigt. Übertragen auf das Web beinhaltet jeder Backlink, der von einer anderen IP-Adresse mit einem anderen Domaininhaber kommt, frisches Genmaterial.
Doch nicht jeder Backlink beherbergt gutes Genmaterial. Der PageRank von Google ist ein guter Faktor, um die Qualität eines Backlinks zu beurteilen. Sehr schön kann man die Backlink Qualität auch mit Tools wie dem X4d Backlinkchecker ermitteln. Der dort angegebene Wert unter Qualität zeigt recht gut die Güte eines Backlinks auf.
Hat eine Webseite hier genügen Backlinks mit einem ordentlichen Qualitätswert, schadet auch selbstgestricke Link-Inzucht nicht so sehr bei der Suchmaschinen Optimierung.
Eigentlich ist das Thema Link-Inzucht nichts neues. Begriffe wie Link-Farmen, Link-Spam, etc. sind alte Bekannte eines Jeden, der sich mit SEO beschäftig. Doch manchmal hilft ein Begriff wie Inzucht, ein Thema unter ein anderes Licht zu stellen.
Auch SEO-Wettbewerbe haben etwas von Link-Inzucht. Hier entwickelt sich nach einer Weile eine Gemeinde die heftig kommentieren, trackbacken und verlinken. Das ist dann wie auf einer einsamen Insel, wo es dann irgendwann nicht mehr genügend frisches Genmaterial gibt, und sich Inzucht breit macht.
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